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AS1GBF > AKTUELL  31.08.07 20:35l 67 Lines 3138 Bytes #999 (800) @ DL
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Subj: Microsoft manipuliert weltweit Office-Standard
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Hallo zusammen,

eine Farce was sich zurzeit in den weltweiten Standardisierungsgremien 
abspielt:

http://www.computerwoche.de/nachrichten/522537/

Hintergrund:
Seit 2006 gibt es unter der internationalen Norm ISO/IEC 26300 von der  
International Organization for Standardization (ISO) einen offenen Standard 
für Austauschformate von Dateien von Office-Programmen. Dieser beschreibt wie 
Text, Tabellendokumente, Präsentationen, Zeichnungen, Diagramme, Formeln, 
Bilder, Globaldokumente und jeweils die Vorlagen dafür abgelegt werden 
sollen, damit sie programmübergreifend genutzt und auch Jahre und Jahrzehnte 
später in diesem Format noch geöffnet werden können (Stichwort 
revisionssichere Langzeitablage).

Der Name des Standards lautet OpenDocument (ODF), er wurde von der 
EU-Kommission als einheitliches, kompatibles Dokumentenformat empfohlen.

Alle großen Officehersteller setzen das Format bereits als Standardformat ein 
(OpenOffice, StarOffice, NeoOffice, KOffice, ...) oder können es nutzen 
(AbiWord, TextMaker, Google Text & Tabellen, AjaxWrite, ...) oder haben dies 
angekündigt (Corel, Apple, ...). Nur Microsoft nicht.

Zahlreiche Firmen, Behörden und Institutionen weltweit haben angekündigt, 
zukünftig nur noch international standardisierte Dokumentenformate 
einzusetzen um den Dokumentenaustausch und Archivierung zu gewährleisten.

Nun hat Microsoft mit ihren Officeformaten ein Problem, da sie bald keiner 
mehr haben will. Und obwohl Microsoft im Standardisierungsgremium für 
OpenDocument sitzt, weigern sie sich daran mitzuarbeiten und es zu 
unterstützen.

Stattdessen hat Microsoft ein eigenes Format mit dem Namen Office Open XML 
(OOXML) entwickelt und versucht nun krampfhaft, dieses als ISO-Standard 
durchzudrücken. Bis zum 2. September läuft die Abstimmungsfrist der 
Standardisierungsgremien der einzelnen Länder, ob diese das OOXML-Format als 
ISO-Standard befürworten oder ablehnen.

Die OOXML-Spezifikation von Microsoft ist 6000 Seiten lang (ja, 6000 Seiten 
Beschreibung, wie ein Officeprogramm ein Dokument speichern soll) und sie 
wiederspricht zahlreichen etablierten ISO-Standards wie z.B. der Zeit- und 
Datumsdarstellung (ISO 8601) oder der Darstellung von Ländern und Sprachen 
(ISO 639) und erfüllt auch alle weiteren Kriterien welche ein internationaler 
Standard erfüllen soll, nicht:

- Unabhängigkeit eines einzelnen Herstellers
- Vermeidung doppelter Standards
- Unterstützung bereits existierender Standards
- Juristisch sichere Nutzbarkeit durch Mitbewerber
- frei von undokumentierten Zusätzen
- zwei unabhängige, vollständige Referenzimplementierungen zur Darstellung der

Praxistauglichkeit

So erlaubt die OOXML-Spezifikation z.B. Text als "useWord97LineBreakRules" zu 
definieren, ohne zu erklären, wie Word 97 Zeilenumbrüche handhabt.

Und trotzdem wird ein Standardisierungsgremium nach dem anderen vom 
verurteilten Monopolisten Microsoft unterwandert um ein Format als 
internationalen Standard durchzusetzen, welches genau einem nützt: Microsoft

73 de Andreas 


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