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HA1HAL > DIVERSES 30.03.07 21:43l 99 Lines 5953 Bytes #999 (0) @ DEU
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Subj: Schöne neue Welt?
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"...Sicher kennt jeder, der in einer Mietwohnung wohnt, die regelmäßigen 
Ablesungen der Verdunstungsröhrchen an den Heizkörpern.

Die Techem AG aus Frankfurt, nach eigen Angaben der größte Anbieter der
Branche, plant nun die Einführung des sogenannten Data-Tech-Systems zur
Erfassung der Verbrauchsdaten.
Das besondere dabei ist die übertragung der entsprechenden Daten der Sensoren
per Funk zu einer Zentraleinheit.

Das System besteht im wesentlichen aus den Sensoren wie z.B. Wasserzähler, in
denen ein Sender integriert sei. ...mit einer geringen Sendeleistung von
5mW...Schutz vor Manipulationen soll eine Codierung nach dem DES-Algorithmus
gewährleisten. Der Zentrale Empfänger wird z.B. im Flur installiert...
Es besteht auch die Möglichkeit die Daten per Modem von der Zentrale aus
abzufragen und sich so den Besuch des Ablesers zu sparen.
Na und ?
Wo ist da das Problem ?
Noch gibt es keines, aber es könnte einmal eines geben. Lass doch einmal deine
Wer würde sich denn über den Einsatz dieser Technik freuen ?

Fall1: Die ALGII Empfängerin
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Theresa Redlich bezieht seit einem Jahr ALGII.Des öfteren wohnt ihr Lover
Romeo bei ihr. Die Sozialbehörde müht sich nach Kräften eine Ehe-ähnliche
Verbindung zu beweisen. Aber auch bei den Sozialbehörden ist keine unbegrenzter
Man-Power vorhanden. Keiner will sich Nachts vor den Wohnungen die Beine in den
bauch stehen. Ergo werden Detektivinstitute beauftragt Ermittlungen 
durchzuführen. Die Energieversorgungsunternehmen werden sich hüten
Verbrauchsdaten ihrer Kunden an Detektivinstitute herauszugeben. Da bietet sich
schon eher an die Telemtriesender anzuzapfen. Die Firma Plattfuß, Schlapphut &
werden klein beigeben und die Sozialbehörden haben eine Kundin weniger.

Fall 2: Der Infobroker
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herumrennt und Banken überfällt; nein, er arbeitet unerkannt in einer 
konspirativen Wohnung und stellt all sein Know-how im Bereich der Funktechnik
und Computer - gegen gute Bezahlung - Kriminellen zur Verfügung. Die drahtlose
Übermittlung derEnergieverbrauchsdaten ist ein
hochwillkommenes Geschenk für ihn. Er zapft den Datenstrom mit seinem
Funkempfänger an, und wertet die Daten per Computer aus. D.h. er ist in der
Lage von jeder Wohnung im Umkreis ein Verbrauchsprofil zu erstellen. Anhand
dieses Profils kann er relativ genau vorhersagen an welchem Tag ein
Wohnungsinhaber abwesend ist. Mit seiner FMS-Software ist er gleichfalls in der
Lage festzustellen ob und wie viele Streifenwagen seines Stadtteiles zur Zeit
im Einsatz sind. Zusätzlich hört er natürlich den Polizeifunk mit.
Diese Informationen stellt er -kombiniert- z.B. Einbrechern zur Verfügung.
Mittels eines Handys hält er Kontakt zu dem Einbrecher. Dieser ist somit
weitestgehend gegen unliebsame Überraschungen geschützt.
Gustav Ganove träumt schon davon dass irgendwann einmal die Polizei GPS 
einsetzt. Hervorragende Zukunftsaussichten, er könnte dann auf seinem, mit den
GPS-Signalen unterlegten Stadtplan, jeden Streifenwagen im Auge behalten und
sofort über Handy seine Klienten informieren.

Fall 3: Der neugierige Nachbar
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Richard Wiesenmuss ist der typische Vertreter des neugierigen Couchpotato.
Seinen Türspion hat er durch eine Videokamera ersetzt, um auf dem Fernsehschirm
zu sehen wer über den Hausflur geht. Die Haussprechanlage hat er angezapft um
zu erfahren wer von wem Besuch bekommt. Die drahtlosen Telefongespräche seiner
Nachbarn findet er allemal interessanter wie das Fernsehprogramm. Sein 
Gigalinkvideo-Empfänger bringt ihm live Bilder aus den Nachbarwohnungen. Seit
sein Energieversorgungsunternehmen die Verbrauchsdaten über Telemetrie abfragt
ist er vollends glücklich. Endlich kann er genau sehen ob die Schlampe
von nebenan mit ihrem Lover, der sich über Haussprechanlage angemeldet hat und
an seiner Türe vorbeigegangen ist, wieder ein Vollbad nimmt. Die Wohnung in der
zweiten Etage beobachtet er auch schon argwöhnisch. Da ist zwar ab und zu ein
Pärchen zu sehen, aber der Energiewerbrauch stimmt einfach nicht. So als ob die
Wohnung nur tagsüber einige Stunden benutzt wird. Ob da der Typ mit dem Porsche
sein Liebesnest eingerichtet hat ?

Fall 4: Der Kommissar
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Hauptkommissaar Frank Goldstern ist Einsatzleiter des MEK in Frankfurt. Seit
der Einführung der Energie-Verbrauchsdatenerfassung über Funk, wird einiges für
ihn leichter. Während früher die Verbrauchsdaten nicht kontinuierlich erfasst
wurden, kann er heute zurückgreifen auf eine Technik die ihm laufend den
Energieverbrauch in einer Wohnung anzeigt. Hierdurch ist er in der Lage
Rückschlüsse auf die Anzahl der Personen, die sich in dieser Wohnung aufhalten,
zu ziehen. Eine der wichtigsten Vorhaussetzungen für einen gesicherten Zugriff.
Es ist ein gewaltiger Unterschied zu wissen ob die holländische
Tulpenzwiebel Schmugglerbande aus zwei oder aus acht Personen besteht.

Fall 5: Der Terrorist
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Jim Knopf war früher einmal Lokomotivführer, dann wechselte er die Fronten und
mutierte zum waschechten Terroristen. Er kämpft mit großer Begeisterung gegen
alles und nichts. Jim ist begeistert von der modernen Technik, ein Horst Herold
für seine Zwecke. Die konspirativen Wohnungen die er im Auftrag seiner
Terrororganisation angemietet hatte, wurden mit Zeitschaltuhren für Lampen,
Heizung und Wasser (Gardena :) versehen, um einen normalen Verbrauch zu
simulieren. Nunmehr braucht er lediglich die Verbrauchswerte der anderen
Wohnungen zu analysieren, seine Verbrauchssensoren abzuschalten und einen
Verbrauchswert der im absoluten Mittel liegt, an die Zentrale zu senden. Die
Gefahr der Entdeckung durch zu niedrige oder zu hohe Verbrauchswerte ist gleich

Lächeln wir, denn es könnte schlimmer kommen...   


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