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CB04EF > DIVERSES 28.04.07 19:36l 41 Lines 2604 Bytes #999 (0) @ DEU
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Subj: Gedenken am Gutenberg-Gymnasium
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Fuenf Jahre nach dem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium haben am
Donnerstag Schueler und Lehrer an das Attentat erinnert. Die Gedenkfeier mit
mehreren hundert Menschen begann kurz vor 10.00 Uhr und erinnerte damit an den
Zeitpunkt, als am 26. April 2002 die ersten Schuesse durch das Schulgebaeude
hallten. In der Stadt laeuteten Kirchenglocken. An die Opfer erinnerten grosse
Kerzen und Blumen auf der Freitreppe zum Schuleingang. An einer Gedenktafel mit
den Namen der Getoeteten wurden Kraenze niedergelegt, junge Leute lasen
Gedichte vor. Unter den Trauergaesten waren auch Thueringens Kultusminister
Jens Goebel (CDU) und Erfurts Oberbuergermeister Andreas Bausewein (SPD).
Direktorin Alt: Werden Sie liebvolle Eltern!
Schulleiterin Christiane Alt wandte sich in einer kurzen Ansprache an die
Gymnasisaten und bat diese, liebvolle und wachsame Eltern zu werden. "Helfen
Sie mit, dass Eltern ihre Kinder angstfrei in die Schule schicken koennen",
fuegte sie hinzu. Die Direktorin versicherte zudem den Angehoerigen der Opfer
des Amoklaufs in diesem April im US-Bundesstaat Virginia das aufrichtige
Mitgefuehl der Schueler und Lehrer des Gutenberg-Gymnasiums. Erfurts
Oberbuergermeister Andreas Bausewein (SPD) erneuerte seinen Vorwurf, in
Deutschland seien zu wenige Konsequenzen aus dem Toeten an der Erfurter Schule
gezogen worden. Er sprach sich unter anderem dafuer aus, das Waffenrecht weiter
zu verschaerfen. In den Tagen vor dem Jahrestag hatte Ministerpraesident Dieter
Althaus darauf hingewiesen, dass Thueringen wichtige Lehren aus der Tat gezogen
habe. Das Schulgesetz sei geaendert, das Waffenrecht und das Jugendschutzgesetz
verschaerft und der Medienschutz verbessert worden.
2002 toetete Jugendlicher 16 Menschen
Am 26. April 2002 hatte ein des Gymnasiums verwiesener Schueler 12 Lehrer, zwei
Schueler, eine Sekretaerin, einen Polizisten und dann sich selbst erschossen.
Der Amoklauf des Jugendlichen gilt als eines der groessten Verbrechen der
deutschen Nachkriegsgeschichte und hatte weltweit für Entsetzen gesorgt. Die
Tat hatte bundesweit auch mehrere politische Debatten um Waffenrecht und
Gewaltverherrlichung in den Medien ausgeloest. Der Taeter hatte als Mitglied
eines Schuetzenvereins eine Waffenbesitzkarte und galt als Anhaenger von Gewalt
verherrlichenden Computerspielen. Auch das damalige Thueringer Schulgesetz
geriet in Kritik, da der Taeter nach seinem Verweis vom Gymnasium ueber
keinerlei Schulabschluss verfuegte.
Quelle: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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